Zunächst einmal, unabhängig davon, ob es sich um Wasserstoff- oder Lithiumenergie handelt, handelt es sich bei beiden um Energiespeicherlösungen. Sie speichern entweder grüne Energie (Solarenergie, Windenergie etc.) oder fossile Energie. Sie sind keine „neuen Energiequellen“.
Warum Wasserstoff und Lithium
Gemäß dem Periodensystem der Elemente sind Wasserstoff, Helium, Lithium, Beryllium, Bor oder Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Francium für Batterien geeignet. Warum sind bislang Lithiumbatterien oder Wasserstoff-Brennstoffzellen relativ bekannt?
Helium, Beryllium, Bor, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium und Francium sind für Batterien nicht geeignet, da ihnen die chemischen Eigenschaften fehlen, die notwendig sind, um durch eine Reaktion mit einem Elektrolyten eine elektrische Ladung zu erzeugen. Diese Elemente sind nicht elektrisch leitfähig, nicht reaktiv genug und in einigen Fällen hochreaktiv sowie brennbar, was sie für den Einsatz in Batterien ungeeignet macht. Im Gegensatz dazu verfügen Wasserstoff und Lithium über die Eigenschaften, die sie für den Einsatz in Batterien geeignet machen. Wasserstoff kann in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung durch eine chemische Reaktion genutzt werden, während Lithium hochreaktiv ist und Elektronen leicht übertragen kann, was es ideal für den Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien macht.
Was sind die Vorteile und Nachteile der Nutzung von Wasserstoff im Vergleich zu Lithium für die Energiespeicherung?
Wasserstoff
Vorteile
Nachteile
Lithium
Vorteile
Nachteile
Brennwert
Der Brennwert von Wasserstoff ist unter den gängigen Brennstoffen am höchsten, bis zu 142 KJ/g, was etwa dem 3-fachen von Erdöl und dem 4,5-fachen von Kohle entspricht. Wird daraus eine Batterie hergestellt, wäre auch die Energiedichte von Wasserstoffbatterien höher – etwa 40 kWh/kg, was deutlich über der Energiedichte gewöhnlicher Lithium-Ionen-Batterien von ca. 0,25 kWh/kg und Heizöl von ca. 12 kWh/kg liegt.
Wie wirkt sich die Produktion von Wasserstoff und Lithium auf die Umwelt aus?
Lithiumproduktion:
- Die Gewinnung und Verarbeitung von Lithium kann in trockenen Regionen, in denen die meisten Lithiumvorkommen liegen, die Wasserressourcen stark belasten.
- Die Verarbeitung von Lithiumerz kann giftige Chemikalien in die Umwelt freisetzen.
- Der Ausbau von Lithiumminen kann zu Bodendegradation und zur Zerstörung von Lebensräumen führen.
- Die Herkunft der elektrischen Energie für Lithiumbatterien hängt von der jeweils genutzten Energiequelle ab.
Wasserstoffproduktion:
- Der Großteil des Wasserstoffs wird unter Einsatz fossiler Brennstoffe hergestellt, was zu Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung führt.
- Die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse kann energieintensiv sein, was zu erhöhten Treibhausgasemissionen führt, wenn der dafür genutzte Strom aus nicht erneuerbaren Quellen stammt.
- Saubere und erneuerbare Energien wie Windkraft und Photovoltaik, kombiniert mit der Wasserstoffproduktion durch Wasserelektrolyse, erzeugen grünen Wasserstoff. Dadurch kann über den gesamten Lebenszyklus ein sauberer und kohlenstoffarmer Betrieb gewährleistet werden.
Welche potenziellen Anwendungen gibt es für Wasserstoff und Lithium in der Transportindustrie?
Wasserstoff kann als Brennstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge genutzt werden, in denen er mit Sauerstoff reagiert, um Strom zu erzeugen, der einen Elektromotor antreibt. Wasserstoff wird als potenzielle Alternative zu herkömmlichem Benzin und Diesel betrachtet, da er beim Verbrennen lediglich Wasser produziert und aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden kann.
Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb eignen sich eher für Nutzfahrzeuge (Lastwagen, Busse etc.).
- Weil die Anzahl der Wasserstofftankstellen in verschiedenen Ländern nicht ausreicht, ist das Betanken herkömmlicher Pkw (Familienautos) unpraktisch.
- Die Routen von Nutzfahrzeugen sind relativ festgelegt.
- Das Betanken mit Wasserstoff kann in nur 3–5 Minuten abgeschlossen werden, und die Reichweite kann bis zu 850 km betragen.
- Gabelstapler: In den Lagern von Amazon werden Gabelstapler mit Wasserstoff-Brennstoffzellen eingesetzt, was die Abgasemissionen reduziert und auch die Lärmbelastung verringert. Zudem verkürzt der Wechsel der Energiezufuhrmethode des Wasserstoffzylinders die Ladezeit erheblich.
Lithium ist ein Schlüsselfaktor in den Batterien, die zur Stromversorgung von Elektrofahrzeugen (EVs) eingesetzt werden. Lithium-Ionen-Batterien werden in EVs aufgrund ihrer hohen Energiedichte und langen Lebensdauer weit verbreitet genutzt, was sie ideal für den Fahrzeugeinsatz macht. Lithium findet auch in den Batterien von Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen (PHEVs) und batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) Verwendung.
Warum sind Lithiumbatterien für den Einsatz in Nutzfahrzeugen nicht geeignet? Als praktisches Beispiel: Die Batterie des Model 3 wiegt etwa 800 Kilogramm, und die Reichweite der Einstiegsvariante beträgt ca. 450 Kilometer – eigentlich sollten es etwa 400 Kilometer sein. Bei Nutzfahrzeugen, wie an einem kürzlich von einem OEM vorgestellten elektrischen Nutzfahrzeug, beträgt die Reichweite bei 2,5 t nur 190 km. Bei einer Länge von 9,6 m und einem Gesamtgewicht von 19 t, von denen 7 t das Eigengewicht ausmachen, bleibt eine Nutzlast von 12 t, doch die Reichweite liegt weiterhin nur bei 190 km. Um eine Reichweite von 500 km (den grundlegenden Schwellenwert) zu erreichen, wären mindestens 3 t Batterien erforderlich, was gleichzeitig bedeutet, dass 3 t Ladung nicht transportiert werden können und die Kosten untragbar würden. Nun wurde von allen vorgeschlagen, entlang der Strecke eine Ladestation zu errichten. Wir sind der Meinung, dass die Infrastruktur einer solchen Ladestation der einer Tankstelle sehr ähnlich ist. Allerdings ist es nach wie vor schwierig, ein großes Unternehmen dafür zu gewinnen. Daher sind batteriebetriebene Nutzfahrzeuge im Grunde genommen nicht praktikabel.
Lithiumbatterien weisen eine Energiedichte von etwa 220 Wh/kg auf. Nur halbflüssige Batterien und Festkörperbatterien können 500 Wh/kg erreichen. Selbst wenn sich die Energiedichte verdoppeln würde, wären reine elektrische Schwerlast-Lkw zwar denkbar, aber in den nächsten 5 Jahren kaum zu erwarten.